Mauren und Christen in Dénia 2024

ab 13.08.2024 bis 16.08.2024

Von allen Feierlichkeiten der Mauren und Christen, die in zahlreichen Gemeinden der Region Valencia gefeiert werden, ist das von Dénia (13.-16. August) wahrscheinlich das mit der ältesten Tradition, denn schriftlichen Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert zufolge wurde dieses Fest bereits 1599 erwähnt.

Abahana Villas - Kleider der filá mora in Dénia.

Abahana Villas - Kleider der filá mora in Dénia.

In jenem Jahr waren die alicantinischen Küsten alles andere als sicher, denn Einfälle von den Berbern aus Nordafrika waren an der Tagesordnung. Obgleich diese Angelegenheiten kein Spaß waren und die Gefechte oft mit einem Sieg der Mauren und christlichen Gefangenen endeten, die in ferne Länder entführt und dort als Sklaven verkauft wurden, hatte man schon damals Feste veranstaltet, um diese Schlachten nachzustellen und an sie zu erinnern.

König Philipp III. bereiteten vor allem die Einfälle der Berber Sorgen. Aus diesem Grunde und weil sein wichtigster Ratgeber, der Herzog von Lerma und gleichzeitig Markgraf von Dénia war, besuchte der König den Ort in drei Anlässen. Um den Monarchen zu beeindrucken, organisierte der Adlige zu einem seiner Besuche zwischen dem 12. und 18. Februar 1599 eine dieser szenischen Darstellungen der Mauren und Christen, von denen es schriftliche Aufzeichnungen gibt.

Jedoch entstand das Fest, so wie wir es heute kennen, erst im 20. Jahrhundert und wurde in den achtziger Jahren dank der Filas (Festvereine) oder der Mauren- und Christengruppen, die immer mehr Anhänger fanden, populär.

Die Feierlichkeiten finden alljährlich Mitte August statt. Sie beginnen am ersten Nachmittag mit der Nachstellung der Landung der Mauren im Hafen von Denia. Anschließend findet die Unterzeichnung des Waffenstillstandes statt, dem eine Zeit des friedlichen Zusammenlebens beider Kulturen folgt. Die maurischen Truppen brechen jedoch dieses Abkommen und die Christen üben Vergeltung.

Am 14. August findet der Umzug der Kinder statt, die ihre prachtvollen Kostüme zur Schau stellen. Der 15. August ist der wichtigste Tag der Mauren und Christen. Sowohl die Truppen der Mauren als auch die der Christen haben die Stadt belagert und marschieren durch die Straßen, um ihre Überlegenheit und prachtvollen Gewänder zu präsentieren. Die mittelalterlich-maurische Musik und vor allem der Prunk, die Lichter und die aufwändigen Kostüme und Festkleider schaffen ein geheimnisvolles, magisches Ambiente, das jeden Besucher in seinen Bann zieht.

Schließlich kommt der 16. August, an dem die Landung der Christen szenisch dargestellt wird. Der Kapitän und seine Soldaten kommen in die Stadt und beide Seiten fordern sich gegenseitig heraus. Es beginnt ein blutiger Kampf. Wenige Augenblicke später breitet sich wie ein Wunder der Nebel aus - ein merkwürdiges Ereignis, das in den damaligen Aufzeichnungen erwähnt wird: ein dichter Nebel umhüllt die maurischen Truppen, die die Orientierung verlieren und besiegt zu Boden fallen.

 

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